von Tim Stolte
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Mit dem Schicksal P. I. Tschaikowskys als queerem Komponisten hatte ich mich bereits in meinem Studium als Sänger und Liedpianist auseinandergesetzt.
Das Thema rückte für mich erneut in den Fokus mit der Siegfried-Wagner-Ausstellung 2017 im Schwulen Museum Berlin, wo ich als Sänger die Finissage gestalten durfte.
Dort wurde ich auch auf das Schaffen von Siegfrieds Liebhaber Clement Harris aufmerksam, dessen Lied „Forget me not“ – welches letztendlich titelgebend für dieses Projekt wurde – ich in diesem Rahmen zum ersten Mal sang.
Das Radiofeature von Moritz Weber 2020 im SRF „Chopin war schwul – und niemand sollte davon erfahren“ gab mir den endgültigen Impuls, dass ich mich näher mit dem Schicksal queerer Komponist*innen beschäftigen wollte; zumal ich 2021 mehrfach in Polen an der Nationaloper in Warschau als Sprachcoach für Sänger arbeiten durfte und mir dadurch bewusst war, welchen Zündstoff diese neuen Erkenntnisse über den polnischen Nationalhelden in sich bargen.
Dank der Förderung durch zwei Stipendien im Rahmen von Neustart Kultur konnte ich mich auf die Suche nach den Lebensgeschichten queerer Komponist*innen machen und in ihrem Werk nach dem codierten Ausdruck ihrer – in der Gesellschaft nicht frei und gleichberechtigt lebbaren – Identitäten forschen.
Ich freue mich sehr, nun die Ergebnisse dieser Recherche in Form eines moderierten Liederabends gemeinsam mit weiteren queeren Künstler*innen zu präsentieren und den Protagonist*innen dieses Projekts ihre authentische Stimme zurückzugeben.
Wenn Sie mehr über mich als Künstler erfahren möchten, besuchen Sie gerne meine Website.
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